Erklärung der Stadtverordnetenversammlung 
der Landeshauptstadt Potsdam
zur Ehrenbürgerschaft Hindenburgs

Beschluss vom 5. März 2003

Die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung ernannte Paul von Hindenburg im April 1933 zum Ehrenbürger der Stadt Potsdam. Es war eine politische Ehrung, die nicht mit besonderen Verdiensten für die Stadt Potsdam, sondern mit dem Tag von Potsdam am 21. März 1933 und der Wahl Adolf Hitlers zum Reichskanzler zusammenhing.

Auch wenn diese Wahl das Ergebnis eines historischen Prozesses in der zusammenbrechenden Weimarer Republik war, so war es doch Hindenburg, der Hitler zum Reichskanzler ernannte und so den Weg für das totalitäre Regime Hitlers ebnete. Damit beschritt Deutschland einen unheilvollen Weg, dessen furchtbares Ausmaß alles bis dahin Denkbare übertraf. Er führte zur Zerstörung der Demokratie, zu Unterdrückung, Verfolgung und zur Ermordung von Millionen Menschen auf Grund ihrer Nationalität, Religion oder politischen Überzeugung und endete in einem Krieg mit Millionen von Toten und Verletzten, verwüsteten Ländern und Städten und dem vollkommenen Zusammenbruch des deutschen Volkes.

Wir müssen uns mit diesem schweren Erbe auseinandersetzen, uns weiter mit den historischen, politischen, völkerrechtlichen und psychologischen Ursachen dieser  Entwicklung beschäftigen, damit sich solche Vorgänge nicht wiederholen können.

Die Ernennung Hindenburgs zum Ehrenbürger Potsdams, die mit seinem Tod erlosch, war Teil einer Entwicklung, von der wir uns heute distanzieren. Wir müssen damit leben, dass wir sie nicht ungeschehen machen können.


© Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Zuletzt aktualisiert: 05.03.03